Bioabfallsammlung

Bioabfallsammlung
Biotonne, Eigenkompostierung oder Bio-Bringsystem?
Wer sich ernsthaft mit der Trennung der Bio-Abfälle befasst, der steht schnell vor der Frage: Biotonne oder Eigenkompostierung? In der Entscheidungsfindung sind die Faktoren Platz, Zeit und Geld zu berücksichtigen, um im eigenen Ermessen die beste Variante zu wählen.
 
Dann wird ein schattiger Ort als Kompostierplatz oder Stellplatz der Biotonne benötigt. Während die Biotonne auf Stein, Beton oder Asphalt stehen darf, ist beim Kompost darauf zu achten diesen Untergrund zu vermeiden. Nur Erde ist der ideale Boden für den Komposter, damit Regenwürmer und Kleinstlebewesen eindringen können. Bei der Neuanlage eines Komposthaufens sind einige Schaufeln Gartenerde oder gar fertiger Kompost sinnvoll, um eine schnelle Kompostierung zu ermöglichen. Generell hängt der Erfolg des Kompostierens von der richtigen Anordnung der Schichten ab:
 
  1. Untergrund auflockern und mit Gartenerde oder Kompost vermengen
  2. Grobes Astwerk in einer Füllmenge von ca. 10 bis 20 cm, sorgt für eine gute Durchlüftung
  3. Biogener Abfall zerkleinert und durchmischt; je vielfältiger das Ausgangsmaterial desto besser*
  4. Dünne Erdschicht von ca. 5 cm
  5. Gemischter Bioabfall*
  6. Dünne Erdschicht von ca. 5 cm
  7. Biogener Abfall zerkleinert und durchmischt*
  8. Abdeckung, falls die Kompostbox keinen Deckel hat
*Abfälle, die Ungeziefer anlocken (z.B. Fleisch, Knochen, gekochte Essensreste) sind im Komposter zu vermeiden und gehören in die Biotonne.
 
Im weiteren Schritt gilt es in beiden Fällen die Feuchtigkeit zu beachten und abzuschwächen. Aus diesem Grund sollte kein feuchter Rasen eingestreut werden. Der Kompost benötigt Feuchtigkeit, weshalb er sich stets wie ein ausgedrückter Schwamm anfühlen sollte. Wichtig: Eine zu starke Feuchte entzieht dem Kompost Luft, weshalb es zur Vergärung kommen kann und die Kompostierung stoppt. Die biogenen Abfälle fangen dann an zu faulen und unangenehme Gerüche bilden sich – ein verrottender Kompost riecht nach frischer Walderde. Hierbei hilft eine gute Durchlüftung, die durch das grobe Astwerk und ausreichend Belüftungsöffnungen der Kompostbehälter entsteht. Zusätzlich verbessert auch das Umsetzen des Kompostes die Belüftung und trägt zur Beschleunigung der Reife bei.
 
Zur Leerung der Biotonne ist diese zum Abholungstermin an die Straße zu stellen oder der Bio-Vorsortierer an der Annahmestelle auszuleeren. Anschließend sollten beide Behälter jeweils mit dem Gartenschlauch o. ä. gesäubert werden und können direkt wieder zum Einsatz kommen.
 
Ist die gewünschte Kompostreife erreicht, dann ist der gesamte Kompost zu sieben und nicht verrottetes Material erneut anzusetzen. Im Abschluss sollte der fertige Kompost mit Holz oder einer dicken Schicht Laub abgedeckt werden, um ihn vor Nässe bzw. dem Austrocknen zu schützen. 

 

Häufige Fragen zur Biotonne

Durch die Einführung der getrennten Bioabfallsammlung werden u. a. biogene Küchen- und Nahrungsabfälle gesammelt, wodurch sich die persönliche Restabfallmenge reduziert. Dies hat Auswirkungen auf die Höhe der Abfallgebühr, welche sich am tatsächlichen Behältervolumen der Restmülltonne misst.

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet die getrennte Erfassung des Bioabfalls für alle Privathaushalte, aber der Bioabfall muss nicht in einer Biotonne landen. Somit kann sich für die Eigenkompostierung oder die Bioabfallsammlung im Bringsystem (Abgabe am AVEA-Wertstoffhof oder am AVEA-Biomassezentrum) entschieden werden.

Es empfiehlt sich den biogenen Abfall in einem Vorsortierer mit Deckel zu sammeln. Dabei sollte der Behälter ein Fassungsvermögen von 10 Litern nicht übersteigen.

Als Bio-Vorsortierer können alle Behälter genutzt werden, die einen Deckel haben.

Nein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass gefährliche Stoffe von der Straße in der Biotonne landen und den biogenen Abfall verunreinigen. Darum ist Straßenkehricht bitte nur über die Restmülltonne zu entsorgen.

Ja. In frostigen Nächten kann Bioabfall festfrieren und so u. a. die Leerung der Biotonne verhindern. Bestenfalls sollte die Biotonne an einem frostsicheren Standort stehen (z. B. in der Garage) und die Feuchtigkeit sollte im Vorfeld aufgefangen werden. Hierzu den feuchten Bioabfall einfach in zwei Blatt Zeitungspapier (keine Zeitschriften (Hochglanzpapier)) einwickeln.

Die Biotonne sollte in regelmäßigen Abständen geleert werden – auch, wenn sie durch Abwesenheit (z. B. Urlaubszeiten) nur halbvoll ist. Ebenfalls ist es ratsam den Abfallbehälter nach der Leerung mit Wasser zu reinigen und gelegentlich heißes Wasser zu nutzen. Anschließend die Biotonne vorsichtig kopfüber trocknen – ohne den Biofilterdeckel zu zerstören.

1. Biogene Küchenabfälle:

Küchen- und Speisereste besitzen häufig eine hohe Feuchtigkeit, aber für die Biotonne sollten die Abfälle möglichst trocken sein. Aus diesem Grund können besonders feuchte Küchen- und Speisereste in unbehandeltes Zeitungspapier gewickelt werden. Flüssige Abfälle (Suppen, Milch, Saft) bitte nicht über die Biotonne entsorgen.

2. Biogene Garten- und Pflanzenabfälle:

Sollten Garten- sowie Pflanzenabfälle über die Biotonne entsorgt werden, dann sind diese gut zu zerkleinern und nicht in die Tonne zu pressen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich u. a. die Äste in der Biotonne verkeilen und eine vollständige Entleerung verhindern.

 

Häufige Fragen zur Eigenkompostierung

Kompost ist ein natürlicher Pflanzendünger und enthält wichtige Nährstoffe (z. B. Calcium, Kalium, Phosphor oder Stickstoff). Durch eine regelmäßige Zugabe erfolgt eine natürliche Rückführung von Humus und die Bodeneigenschaften verbessern sich. So wird die Erde lockerer und speichert mehr Feuchtigkeit.

Es ist ratsam, den Kompost zweimal im Jahr umzusetzen, um die Verrottung zu beschleunigen. Dazu wird der Kompost herausgenommen, aufgelockert, neu durchmischt und ggf. bewässert und unbehandelt wieder eingefüllt. Dieser Vorgang kann bereits im Frühjahr, sobald der Komposthaufen durchgetaut ist, erfolgen. Die Arbeiten sollten behutsam durchgeführt werden, falls sich ein Igel im Kompost eingenistet hat. Die zweite Umsetzung kann im Herbst erfolgen, wenn erneut viele Gartenabfälle anfallen.

Heutzutage braucht es keinen eigenen Garten oder gar einen eigenen Balkon, um mit der Eigenkompostierung zu beginnen. Seit einigen Jahren ist das Kompostieren in der Wohnung möglich – mit sogenannten Indoor-Kompostern oder Wurmkisten. Dabei werden rund 500 bis 2000 Kompostwürmer (keine Regenwürmer!) in einer Kiste gehalten, die Wurmhumus für Balkon- oder Wohnungspflanzen erzeugen.

Unkräuter-Samen oder Pflanzenkrankheiten werden im heimischen Kompost nicht abgetötet und können nachher über den Kompost verbreitet werden. Nur in Kompostierungs- und Vergärungsanlagen werden diese Pflanzenstoffe durch die im Prozess erreichten hohen Temperaturen sicher abgetötet. Sie gehören in die Biotonne. 

Zunächst sollte die Feuchtigkeit des Kompostmaterials geklärt werden.

1. Der Kompost ist nass und riecht faulig:

Dann sind die biogenen Abfälle zu feucht und wichtiger Sauerstoff wird dem Kompost entzogen. Der Sauerstoffmangel führt dann zur Fäulnis und der Kompost beginnt zu riechen.

Hier hilft es den Kompost umzusetzen und mit trockenem Häckselgut zu durchmischen. Bei Dauerregen sollte der Kompost zunächst abgedeckt werden.

2. Der Kompost ist trocken:

Der Kompost braucht Feuchtigkeit, um zu verrotten. Dabei sollte er sich stets wie ein ausgedrückter Schwamm oder Blumenerde anfühlen.

Hier hilft es dem Kompost feuchte biogene Abfälle zuzufügen oder mit einer Gießkanne zu wässern.

Komposthaufen sind immer individuell zu betrachten, weshalb es keine pauschale Antwort geben kann. In der Regel ist davon auszugehen, dass die Kompostierung zwischen sechs bis acht Monaten benötigt. Jedoch sind die kalten Wintermonate nicht zu berücksichtigen, da die Kälte den Prozess deutlich verlangsamt.

Anhand der Optik und dem Geruch lässt sich „fertiger“ Kompost bestimmen. Es sollte eine dunkelbraune Färbung, eine fein-sandige Struktur und ein erdiger Geruch wahrgenommen werden. Ab diesem Zeitpunkt ist der Kompost für die Gartenarbeit zu nutzen.

Kompost kann bis zu 14 Tage vor der Aussaat oder der Bepflanzung unter die Erde gehoben werden. Dabei sollte der Boden ca. 5 cm tief aufgelockert und mit dem Kompost vermengt werden. Damit die wertvollen Nährstoffe über die Wintermonate im Boden bleiben, sollte die Anwendung vom Herbst bis zum Frühjahr ausgesetzt werden.

Wie viel Kompost verwendet werden darf, kann nicht pauschalisiert werden und hängt von der Bepflanzung ab. Allerdings sollte Kompost mit ausreichend Erde vermischt oder eingearbeitet werden. Pur kann frischer Kompost den Pflanzenwurzeln schaden.

  • Laub
  • Blumenerde (in geringen Mengen)
  • Topfpflanzen (ohne Topf)
  • Moos
  • Pflanzenreste
  • Obst- und Gemüsereste
  • Teebeutel (ohne Metallklammer)
  • Kaffeefilter, Kaffeesatz
  • Eierschalen, die gut zerdrückt sind
  • Kleingeschnittener oder gehäckselter Gehölzschnitt
  • Rasenschnitt, sofern dieser untergemischt wird oder mit trockenem Holzhäcksel/geringen Mengen an Pappfetzen (z.B. Eierkarton ohne Aufkleber) vermengt ist

Nicht jeder Grünschnitt und nicht alle Küchenreste eignen sich für den eigenen Kompost.

  • Rosenschnitt, sollte wegen der Verletzungsgefahr (Stacheln) nicht in den Kompost. Damit das Umsetzen nicht zum Problem wird.
  • Wildrosen, Efeu oder Thujen, da diese wieder austreiben können.
  • Unkräuter, Samenstände oder erkrankte Pflanzen sind wegen der unerwünschten Verbreitung nicht in den Kompost zu werfen.
  • Kot gehört nicht auf den Komposthaufen
  • Zitrusfrüchte oder Bananen, die nicht biologisch angebaut sind und somit ggf. Pflanzenschutzmittel in der Schale enthalten
  • Holzasche
  • Grillkohle
  • Gekochtes, Gebratenes oder tierische Speisereste (auch nicht Bio-zertifiziert). Sonst werden Ratten angelockt.
  • Öle, Fette (kein marinierter Salat)